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Sonntag, 30. September 2012

Timo's geheimes Tagebuch 6

27.06.2007

Gestern war ein ganz normaler Montag, dafür überschlugen sich heute die Ereignisse. Aber besser ich erzähl der Reihe nach.


Wegen einer Bombendrohung war unsere Schule während der ersten Unterrichtsstunde geräumt worden und wir bekamen direkt für den Rest des Tages frei, durften uns aber nicht in der Nähe des Gebäudes aufhalten. Na ja, Ole, Martin und ich sind dann erstmal wieder Eis essen gegangen und haben diesmal auch den Pawel mitgenommen, weil wir finden, dass es Zeit wird, dass er hier endlich Freunde bekommt.

Er wollte erst nich‘ so richtig, aber mit ‘nem Eis in der Hand, taute er dann mehr und mehr auf und das wurde richtig witzig. Er hat uns dann sogar ein polnisches Schimpfwort beigebracht, das total Klasse ist, weil man es fast immer gebrauchen kann.


Achtung jetz‘ kommt‘s halt dich gut fest:
KURWA!

Das Wort is‘ darum so Supi, weil es voll viele Einsatzmöglichkeiten hat.

Als ich ihn nach dem Sinn dieses Wortes fragte, erklärte er es so:


„Kurwa es geben überall auf ganzes Welt. Kurwa seien Frau, wo nehmen Geld für machen Bummbumm, mit eine Mann. Du können aber immer sagen, wenn irgendwas laufen
richtig Scheiße!“

Das Wort Scheiße hat er von mir. Hi, hi.


Als er das erklärte, zeigte er uns sein breitestes Grinsen, das sah richtig süß aus sag ich dir und wie seine grünen Augen dabei funkelten. Ich glaub der hat das richtig genossen mit uns …



Oh man ey ich sag dir, kaum war ich daheim, wurde ich Zeuge eines Telefonats, wo ich echt dachte, jetz‘ fliegen mir die Ohren weg, bei dem was der Papi Mutti so alles um die Ohren gehauen hat. So wie ich das raus hörte, hatte sie für diese Stelle in Hamburg wohl noch gar keine feste Zusage, aber schon die Wohnung hier gekündigt und mich eben, ohne zu fragen, ob ich das überhaupt will, an dieser komischen Schule in Hamburg-Steilshoop angemeldet. Oh man war der Papi stinkig. Ich hab ihm im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange gedrückt und bin dann lieber erstmal still auf mein Zimmer …



„Darf ich reinkommen?“, fragte Papi als ich, alle viere von mir geschmissen, nur mit Boxers bekleidet aufm Bett lag.


„Klar Papi setz dich“, bot ich ihm einen Platz auf meinem Bette an und hab mich dann auch richtig hingesetzt.


„Manchmal weiß ich echt nicht mehr, warum ich überhaupt mal mit deiner Mutter verheiratet war. Wir können uns ja nicht mal mehr in Ruhe unterhalten, wenn es um darum geht, was gut für dich ist, Großer“, begann er und strich mit sanft mit der Hand durchs Haar.


„Weißt du Papi, wenn es nach mir ginge, würde ich viel lieber bei dir bleiben“, gestand ich leise.


Sicher ich hab Mami auch irgendwo lieb, aber sie behandelt mich immer noch wie ein Kleinkind.


„Nun nachdem, was sie sich diesmal geleistet hat, sehe ich sogar eine Chance, dass wir das mit Hilfe des Jugendamtes hinbekommen können. Zumindest solange, bis sie ihr eigenes Leben wieder im Griff hat, sie hat die Wohnung hier schon gekündigt, obwohl der neue Job in Hamburg noch gar nicht sicher war, wie sie heute am Telefon zugegeben hat.“



„Au Backe und jetzt?“, fragte ich nervös.


„Naja, sie muss jetzt versuchen, die Kündigung rückgängig zu machen oder eben eine neue finden, die groß genug für euch zwei ist. Aber Kerstin und ich sind der Meinung, dass du unter dem Fehler deiner Mutter nicht leiden darfst und deshalb fahren wir zwei heute noch zum Jugendamt und sprechen mit der Frau Trinkaus, ich hab schon einen Termin mit ihr ausgemacht, wir sollen um 16 Uhr bei ihr sein.“


Also die Frau Trinkaus kenn ich ja schon ‘ne ganze Weile, die ist eigentlich ganz nett und hat mir auch schon viel geholfen, damit ich mit der Trennung von Mama und Papa besser zurecht kam.



Papi hat mich danach erst noch eine Weile alleine gelassen, so konnte ich dir wenigstens schnell erzählen, was bis jetzt los war. Ich geh dann jetzt duschen und mach mich danach fertig, weil Papi und ich vorher noch kurz zu Mc Doof wollen …



So da bin ich wieder. Boah ey, ich sag dir das Gespräch mit der Tante vom Jugendamt ist voll krass gut gelaufen. Die hat sich richtig viel Zeit für uns genommen mit uns beiden alleine gesprochen und dann zum Schluss noch mal zusammen. Sie hat mir das so erklärt, dass sie das gemacht hat um feststellen zu können, ob er Papa und ich uns eventuell abgesprochen und er mich beeinflusst hätte. Hat er aber nich‘ und das hat sie dann auch gemerkt. Sie war auch sehr erstaunt darüber, wie gut ich mich schon ausdrücken kann und so. Dazu hat sie gesagt:


„Herr Goldenstein, ich bin wirklich erstaunt“, begann sie, „wenn man sich mit dem Timo alleine unterhält, hat man nicht den Eindruck einen Jungen von fast zwölf Jahren vor sich zu haben, sondern er erscheint weiter, als andere Kinder in seinem Alter.“


Boah ich sag dir, als sie
das sagte bin ich glatt zwanzig Zentimeter gewachsen. Und der Papi war auch total stolz auf mich und hat sich richtig darüber gefreut.

Sie hat in unsrem Gespräch den Eindruck gewonnen, dass ich momentan auf jeden Fall besser beim Papi aufgehoben bin und dass will sie Mutti ganz unmissverständlich klar machen.

Hoffentlich sieht sie‘s ein …



28.06.2007



Au Backe --- die Mutti hat natürlich nix eingesehn. Sie hat total den Alarm geschlagen und sich geweigert mit der Frau Trinkaus zu reden. Hat ihr natürlich nix genützt, denn jetzt hat die Frau vom Jugendamt per Gericht durchgesetzt, dass ich vorläufig garantiert nich‘ zur Mutti zurück muss und sofort den Papi angerufen, damit der Bescheid weiß. Wir standen gerade mit dem Pawel zusammen aufm Pausenhof und er hat uns für nachmittags zu sich nach Hause eingeladen, wobei Ole und Martin allerdings keine Zeit hatten, aber ich war bei ihm hi, hi. Aber davon erzähl ich gleich noch ausführlich.


Naja, jedenfalls kam der Papi also über den Pausenhof und wir sind dann zum Direx gegangen, um ihn aufzuklärn. Aufm Weg dahin hat Papi mir dann kurz erzählt, was inzwischen los gewesen is‘. Boah ey, ich sag dir mich hätte es doch fast aus den Latschen gehaun. Ernsthaft ich hätte den Boden geknutscht, wenn Papi mich nich‘ festgehalten hätte. Und alles nur, weil Mutti einfach nich‘ einsehn will, dass ich eben kein Kleinkind mehr bin. Hachjaaaa …



Wenigstens haben wir wieder Hitzefrei bekommen. Naja nach dem Schreck, dank Mutti, hätte ich mich eh nich‘ mehr konzentrieren können.


Bei Pawel zu Hause isses übrigens voll cool. Die haben ein schönes Einfamilienhaus, mit großem Garten und eigenem Pool. Als wir da reinkamen, hab ich erstmal voll gestaunt, die Frau Wiczekowski spricht nämlich richtig gut deutsch. Sie hat mir dann erklärt, dass sie und ihr Mann in Deutschland studiert haben und damit der Pawel unsere Sprache schneller lernt, sprechen sie auch zu Hause meistens deutsch. Pawel hat auch ein voll großes Zimmer, mit Notebook, eigenem Fernseher und allem, was man so brauchen kann. Der hat da sogar sein eigenes Badezimmer mit Dusche, praktischer geht’s wirklich nicht mehr. Kaum hatte er die Tür hinter uns geschlossen, schmiss er seinen Rucksack in die Ecke und grinste mich megabreit an, total süß.


„Ich gehen jetzt erstmal unter die Dusche, willste mit?“, fragte er und zog sich doch glatt, ohne auf meine Antwort abzuwarten, vor mir voll nackig aus.


Boah ich sag dir -- ich wusste gar nich‘, wo ich zuerst hingucken sollte. In der Schule nach’m Sport stellt er sich immer voll an und hier?


„Was sein los? Ich wissen doch schon, wie du aussiehst!“, tönte er grinsend.


Klar, da hatte Pawel nich‘ unrecht -- aber er hatte mich bisher noch nie mit ‘nem Harten gesehn und genau den hatte er mir mit seinem Anblick gerade beschert. Ich hatte auf einmal auch voll das geile kribbeln im Bauch, so hat der mich mit seinen Blicken ausgezogen und dann kam auch bei ihm unten voll leben in die Bude. Na dann war es mir auch egal, ich hab mich voll ausgezogen und dann sind wir zusammen unter die Dusche gestiegen und haben wir uns gegenseitig die Rücken abgeseift.


„Du bist voll süß“, flüsterte mir Pawel plötzlich ins Ohr und dann hauchte er mir ‘nen Kuss in den Nacken.


Boah und als ich mich dann zu ihm umgedreht hab, kamen sich unsere Köpfe immer näher und dann haben wir voll angefangen zu knutschen. Also so richtig mit Zunge und so. Das war voll schön sag ich dir, vor allem weil ja immer noch das Wasser auf uns runterprasselte …



Und jetz‘ sitz ich hier in meinem Zimmer und bin immer noch total aufgedreht. Ich mein ich hab ja mit vielem gerechnet, aber, das der Pawel sich ausgerechnet in mich verguckt hat, find ich total krass. Man ey ich bin gerade irgendwie total happy. Wir haben auch gerade noch ein wenig über MSN miteinander gechattet und uns gegenseitig Bilder voneinander geschickt. Und jetzt freu ich mich schon total aufs Wochenende aufm Campingplatz im Freibad. Hi, hi …

3 Kommentare:

  1. Die Geschichte ist hervorragend - Ich erkenne einige Parallelen zu meiner eigenen Entwicklung in meiner Jugendzeit.

    Aber wann geht's weiter?

    Wäre schade, wenn die Geschichte so unvollendet zu Ende geht!

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  2. wow ist die gut

    bitte bitte
    wann gehts weiter

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